Archiv des Autors: Karti Häuserwall

Stadtteilverdrängung hat viele Gesichter: Besuch bei Heinrich Gieraths, Thomas Wagner, Klaus G. Sack

Letzten Freitag besuchte der Besetzer*innenrat des Kartäuserwall 14 die Wohnorte von drei Wohnungseigentümern, die in Köln aktiv die Zerstörung von bezahlbaren und intaktem Wohnraum vorantreiben.

In der Nachbarschaft von Heinrich Gieraths, Thomas Wagner und Klaus G. Sack landeten mehrere hundert Flyer in Briefkästen, wurden an Vorbeikommende verteilt und an Autoscheiben geklemmt. Die Flyer waren an die Anwohnenden adressiert und berichten davon, dass die drei als Wohnungseigentümer freie Hand haben, um Menschen mit rechtlichen und anderen Mitteln vor die Tür zu setzten, Mieterschutz und Wohnraumzweckenfremdungsgesetze hin oder her.

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Abriss des Karthäuserwall 14 wird fortgesetzt

Der bis letzten Freitag bestehende Stopp der angefangenen Zerstörung des Kartäuserserwall 14 wird ab heute, Montag 19.10, fortgesetzt. Laut Bauamt sind alle offenen Fragen zum geplanten Abriss und des Neubaus von zwei Mini-Luxus-Stadthäusern von der Eigentümerin, der Gewerbepark Hüsten GmbH, beantwortet worden. Die Fortsetzung des Abriss des komplett intakten und bewohnbaren Haus wurde letzte Woche Freitag während der Akteneinsicht von Abriss und Baugenehmigung beim Bauaufsichtsamt bestätigt.

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Kartäuserwall 14: Zwangsräumung, Besetzung, erneute Räumung, Abrisstoppp und nun…?

Samstag 17.10.2015, 19:30h, Kolbhalle, Helmholzstr 8-32, Ehrenfeld

Wir erzählen von der – mittlerweile geräumten – Besetzung des Kartäuserwall 14 in der Kölner Südstadt, die den ganzen September lang bestand, und laden alle ein, dazu am Samstag in Kolbhalle zu kommen. Das Ganze findet im Rahmen des Membranfestivals statt. Im Anschluss läuft ab 22 Uhr der „Mietrebellen“ Film – gegen den Ausverkauf der Stadt.

Der Kartäuserwall 14 wurde am 04. September besetzt, zwei Tage nachdem Familie Montag, die dort fast 30 Jahre lebte, zwangsgeräumt wurde. Die jetzige Eigentümerin, die Gewerbepark Hüsten GmbH, kaufte das Haus vier Jahre vorher, und spekulierte damit, das Gebäude abzureissen, zwei Mini-Luxus-Stadthäuser neu zu bauen und diese für jeweils 750000 Euro verkaufen zu können. Der seit 1988 bestehende Mietvertrag und der Widerstand von Familie Montag lagen da allerdings als Steine im Weg. So wurde eine Zwangsräumung erst nach vierjährigem Rechtsstreit durchgesetzt, unter dem Vorwand, dass das Haus sei, so wie es ist, nicht verwertbar, und eine Sanierung darum ökonomisch nicht sinnvoll. Laut gerichtlichen Gutachten sei es so baufällig, dass die einzige Option der Abriss wäre. Das Bauaufsichtsamt erteilte 2013 schliesslich die Abriss- und Neubaugenehmigungen, ohne deren soziale Konsequenzen überhaupt in Betracht zu ziehen.
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Weitere Zerstörung im Kartäuserwall 14 in der letzten Woche

Nachdem Fotos die erste grosse Zerstörungswelle im Kartäuserwall 14 am Wochenende nach der Räumung durch einen Bautrupp der Gewerbepark Hüsten GmbH aus Düren dokumentierten, zerlegte ein Gartenbau und Abrissunternehmen aus Köln letzte Woche weitere Teile des Hauses. Der Abriss ist vorerst gestoppt, drinnen siehts noch übler aus, das Dach auf der Rückseite des Hauses wurde komplett entfernt, Fenster an der Strassenfront wurden ausgehängt. So wird Regen und Witterung freien Lauf gelassen um das Haus langsam verrotten zu lassen. Hier sind einige Fotos von dieser Woche
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Neues aus dem Gewerbepark

Interessante Neuigkeiten: die Gewerbepark Hüsten GmbH hat Ende letzter Woche eine Anfrage zur Grundstücksgrenzbebauung an die LEG gestellt, die das Haus auf der Rückseite des Kartäuserwall 14 verwaltet. Die LEG will diese Anfrage nun „gewissenhaft prüfen“.

Dabei soll geprüft werden, ob Mieter*innen des Nachbarhauses durch die geplante Aufstockung der geplanten Luxusneubauten (ein Stockwerk höher als momentan noch) eingeschränkt werden, zB, durch weniger Licht in der Wohnung, Brandschutzfragen, usw.
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Pressemitteilung: Diese Baustelle ist ordnungsbehördlich stillgelegt!

Seit Mittwoch dem 07.10.2015 sind die Bauarbeiten am Kartäuserwall 14 ordnungsbehördlich durch die Stadt Köln stillgelegt. Der Abriss des Hauses ist somit vorerst gestoppt.

Nach der polizeilichen Räumung letzte Woche Donnerstag begannen die Eigentümer, die Gewerbepark Hüsten GmbH, am Montag, das gänzlich intakte und bewohnbare Haus Stück für Stück von einem Bautrupp abreissen zu lassen. Zuerst wurde das Dach zerstört, um das Haus durch anhaltenden Regen unbewohnbarer zu machen.
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Besuch bei Miteigentümer des Kartäuserwall 14, Horst Andreas Sindermann

Heute Nachmittag (Di, 06.10.2015) wurde vor dem Büro von Horst Sindermann in der Rochusstr. in Köln eine kleine Kundgebung abgehalten. Sindermann ist neben Heinrich Gieraths einer der Gesellschafter der Gewerbepark Hüsten GmbH, die für den seit heute laufenden Abriss des Kartäuserwalls 14 verantwortlich sind. In der Rochusstr. sitzt die Vennmühle Immobilien GmbH, deren Gesellschafter Sindermann ebenfalls ist.

H. Siedermann wurde vor Ort angetroffen, reagierte aber auf die Aufforderung, Stellung zu den Geschäftspraxen seiner Firma zu beziehen, verbal aggressiv und beleidigte mehrere anwesende Personen. Gespräche vor dem Haus schlug er aus.
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Pressemitteilung zur Situation um den Kartäuserwall 14: Es ist noch nicht vorbei!

Obwohl das knapp 4 Wochen besetzte Haus im Kartäuserwall 14 letzten Freitag, am 1. Oktober, mit einer Hundertschaft der Polizei geräumt wurde, sind aus Sicht der BesetzerInnen und SympatisantInnendie Verhandlungen um den Kauf des Hauses noch nicht gescheitert.
Trotz Räumung und mutwilliger Zerstörung durch einen Bautrupp der Eigentümer, der Gewerbepark Hüsten GmbH, wollen wir den Kartäuserwall 14 weiterhin retten. Ein konkretes Kaufangebot wurde über unseren Anwalt am Sonntag, den 4. Oktober, an die Eigentümer gesendet.
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Brief von Familie Montag zur Zwangsräumung aus dem Kartäuserwall 14

“ Immobilien Spekulation in der Südtstadt – Ausverkauf von bezahlbarem Wohnraum“

Leider ist es wieder einmal einem Spekulanten, Immobilienmakler gelungen vorhandenen, preiswerten Wohnraum zu kaufen und in naher Zukunft in „Luxus Wohnraum“ zu verwandeln. Die gewachsene Struktur der Südstadt wird zugunsten Profitgier zerstört, langjährige Anwohner werden verdrängt!

Die Gewerbepark Hüsten GmbH, eine Immobilienfirma aus Arnsberg, mit Büro auch in Viersen, hat das Haus Kartäuserwall 14 vor 4 Jahren gekauft ohne bestehende Mietverträge zu kennen, ohne den Zustand im Innern des Hauses zu kennen.
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Baugenehmigung Kartäuserwall 14 unrechtlich erteilt.

Köln, 27. September 2015, 12 Uhr

Pressemitteilung zum Kartäuserwall 14

Neue Erkenntnisse haben die Zweifel an der Rechtmäßigkeit und
Genehmigungsfähigkeit des Bauvorhabens am Kartäuserwalls 14 durch das Bauaufsichtsamt weiter erhärtet.

Durch die geplante Geschosserhöhung der Neubauten und der geringen Abstandsflächen, würde sich die Belichtungs-⁠ und Beleuchtungssituation der angrenzenden Grundstücke massiv verschlechtern. Darüber hinaus gibt es erhebliche Bedenken über die Gewährleistung des Brandschutzes. Die LEG Köln (Eigentümer des rückwärtigen Gebäudes) hat nun, auf Nachfrage
besorgter Bewohner*innen schriftlich mitgeteilt, dass kein
Einverständis bezüglich des Bauvorhabens erteilt wurde. In dem Schreiben vom 18.09 heißt es:

“Darüber hinaus ist absolut zutreffend, dass wir einem Bauvorhaben in der von Ihnen beschriebenen Dimension zustimmen müssten. Allerdings wissen wir weder offiziell noch inoffiziell von einem Bauvorhaben in der von Ihnen beschriebenen Art. Es ist niemand an uns herangetreten und hat
uns über dahingehende Pläne informiert”

In Anbetracht der Tatsachen finden die Nachbar*innen, Anwohner*innen und Nutzer*Innen des Kartäuserwalls die Erteilung der Baugenehmigung durch das Bauaufsichtsamt zutiefst skandalös.

Derweil wurden die Gespräche zwischen dem Anwalt der Nutzer*Innen des Kartäuserwall 14 und Vertretern der Gewerbepark Hüsten GmbH vergangenen Freitag fortgesetzt. Es wurde vereinbart Gespräche über eine wirtschaftliche Übernahme des, seit 24 Tagen, besetzten Gebäudes in der
kommenden Woche zu führen.

aus dem Kartäuserwall