Karnevals-Sonntag setzte Hausverwalter Joisten den Nutzer*innen der Zülpicher Str. 290 und der Josef-Stelzmann Str. 2a, per E-Mail, ein Ultimatum zur fristlosen Räumung. Sollten bis zum 11.02.2016 die Gebäude, inklusive aller mitgebrachten Gegenstände, nicht geräumt sein, droht er an, „strafrechtliche Schritte gegen die Besetzer einzuleiten“.
Die Eskalation von Hausverwalter Joisten fällt in einer Zeit, in der alternative Freiräume und Wohnprojekte in ganz Deutschland von verstärkter Repression betroffen sind.
Wir fragen uns, welcher Karnevalsscherz ist mit der Hausverwaltung duchgegangen?
An der Nutzungssituation hat sich seit den letzten Gesprächen im Dezember nichts geändert. Die Hausverwaltung kann weiterhin keinen stichhaltigen und realistischen Nutzungspläne vorzeigen. Unterdessen hat das Wohnungsamt offenkundig weiterhin Interesse beide Gebäude zu mieten und zu sanieren.
Während Hausverwalter Joisten gegen den jahrelangen Leerstand und den Verfall des Hauses nichts unternahm, will er nun die soziale Nutzung der Gebäude als Wohnraum durch Menschen in Wohnungsnot mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zerstören. Im Haus leben dutzende Menschen. Eine Strafanzeige führt unweigerlich zu einer Kriminalisierung und erneuter Obdachlosigkeit dieser Menschen. Die Ankündigung des Hausverwalters Joisten lässt über dies Zweifel aufkommen, wie ernst seine Verhandlungsbereitschaft mit dem Wohnungsamt der Stadt wirklich ist.
Im Übrigen, ist die Wahl der Fristsetzung in Mitten der Karnevals-Feierlichkeiten absurd.
Wir erneuern daher unseren Vorschlag, die bewährte Verhandlungsrunde des letzten Jahres mit uns, dem Wohnungsamt und der Hausverwaltung fortzusetzen. Die Hausverwaltung Joisten brach die Gespräche damals einseitig ab und zeigte sich bisher nicht daran interessiert, an einer gute Lösung für alle Beteiligten arbeiten zu wollen. Wir hoffen, dass auch Hausverwalter Joisten mittlerweile gemerkt hat, das wir Drohungen und Einschüchterungen gerne ignorieren, und stattdessen lieber konstruktive Gespräche miteinander suchen.
Zur Feier der zweimonatigen Hausbesetzung lädt die „Zülpi 290“ zu einem Nachbarschaftsfest ein. Am Samstag dem 13.02.2016 um 15:00 geht es los. Neben Kaffee und Kuchen, soll über mögliche Unterstützungsmöglichkeiten im Fall einer Zwangsräumung diskutiert werden.