Kleines Update: heute (18.04.2016) ist der Filmabend leider ausgefallen. Wir zeigen Leva und A Ditadura da Especulação deshalb nächste Woche Montag, den 25.04.2016.
Leva haben wir schon einmal im Januar gezeigt, aber weil wir sie so mögen, zeigen wir die Doku ein zweites Mal heute Abend, 18.04.2016, 25.04.2016 um 20:00h:
A Ditadura da Especulação
2012, 13min, Centro de Mídia Independente DF, Portugiesisch mit englischem Untertitel
Leva
2011, 55min, Portugiesisch mit englischem Untertitel
A Ditadura da Especulação berichtet vom Prozess der Umsiedlung einer indigenen Gemeinschaft, um den „Setor Noroeste“ in Brasília zu bauen. Der „Setor Noroeste“ ist als Wohngegend mit Eigentumswohnungen geplant.
Eine Gruppe Studierende und Indigene des Gemeinschaft Santuário dos Pajés setzten sich dagegen und gegen die dortige Immobilienspekulation zur Wehr, deren Quadratmeterpreise die teuersten Brasílias sind und bei bis zu 25000R$/m² liegen.-
Der Kurzfilm zeigt die Versuche, Baumaschinen und Arbeiter daran zu hindern, die lokale Flora und Fauna zu zerstören, damit dort die Großbaustelle entsteht. Dabei kommt es zu Konfrontationen zwischen Indigenen/Studierenden und den Sicherheitskräften von Terracap (städtisches Amt, das die öffentlichen Grundstücke der Stadt verwaltet)/der Militärpolizei.
Die Regie des Films benennt sich sich nach einem gewissen Zé Furtado. Nach Angaben des Manifests der Protestierenden, handelt es sich dabei um einen fiktiven Namen: „Zé Furtado ist ein Aktivist vom Centro de Mídia Independente, eine Sprecherin eines freien Radios, eine Arbeiterin, die jeden Tag mit 4 vollen Busen fährt“, heißt es in einem Teil des Manifest. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass der Film kostenlos zum Download im Internet zugänglich ist.
Das Manifest, das den Titel A Ditadura da Especulação Pode Ser Derrotada trägt, beschreibt zudem, wie die öffentliche Verwaltung Brasilias Immobilienspekulation betreibt, die zur Folge haben soll, dass die zentralen Gegenden der Stadt gesäubert werden, und die betroffenen Menschen an den Rand der Stadt gedrängt werden. Auch die Arbeiten zur Fußballweltmeisterschaft 2014 und die Förderungen für die Automobilindustrie gehören laut Manifest zu dieser Strategie.
https://karti14.noblogs.org/post/2016/04/24/manifest-zum-film-a-ditadura-da-especulacao/
http://sagradaterraespeculada.blogspot.com/
Im Mittelpunkt von Leva steht die Besetzung Mauá, nahe des Hauptbahnhof Luz im Zentrum São Paulos. In Mauá wohnen über 100 Familien, die Teil einer massiven sozialen Bewegung sind, die mit Besetzungen für Wohnraum in São Paulo kämpft und darüber hinaus für eine allgemeine urbane Reform (ähnlich wie die Landlosenbewegung für eine Landreform kämpft), durch die ua. leerstehende Gebäude enteignet werden können und denen als Wohnraum zur Verfügung gestellt werden sollen, die ihn benötigen.
Mit den Besetzungen in São Paulo werden Verbindungen zu Fragen hergestellt, die direkt mit dem Kampf um Wohnraum zusammenhängen: Eigentum und Vergesellschaftung von Boden und Gebäuden, Lohnarbeit und öffentlicher Transport, Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung, die gesellschaftliche und städtische Aufteilung nach Klasse und Herkunft, Repression und Kriminalisierung – oder ganz grundsätzlich die Frage nach dem Zugang zur Stadt, wie wir in ihr leben wollen, wie wir die Stadt organisieren wollen – so dass es allen gut geht.