Archiv der Kategorie: General

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Kölns erste Fette-Mieten-Party

Vergangenen Donnerstag, habe Aktivist*innen, in Lindenthal (Gleuler Str 201), gegen hohe Mieten und Wohnungsnot protestiert. Mit einer spontanen Party überraschten sie die Marklerin und hielten eine kurze Rede.

Die Rede im Wortlaut:

„Lasst uns feiern!

Fast 1000€ Warm-Miete für diese großzügige – sanierte und möbilierte – 40 Quadratmeter Wohnung!
Natürlich hat Qualität ihren Preis. Dieser ist mit 21,5 €/m² aber durchaus marktüblich.
So kosten neue Apartments von bis zu 30 Quadratmeter in Köln im durchschnittlich 16,6 Euro/m² (1)
Leistung muss sich lohnen und darum lassen uns den Spaß nicht verderben!

auch nicht von den über 3500 Geflüchteten die in Köln, in Containern oder Turnhallen wohnen (2)
– nicht von den über 5000 Obdachlosen in Köln
– und auch nicht von den über 270.000 Haushalten deren Einkommen so gering ist, dass sie Anspruch auf eine Sozialwohnung hätten, wenn es so viele denn gäbe!

Lasst uns alle feiern Wohnraum für Reiche!“

(1) https://www.ksk-koeln.de/immobilien/marktbericht-2015.pdfx
(2) http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/soziales/koeln-hilft-fluechtlin…

Hausverwalter Joisten’s festgefahrenen Verhandlungen

Hausverwalter Joisten fühlt sich in der Presse falsch dargestellt und holt zum Gegenschlag aus. Er verusucht in den letzten Tagen mit seinem neusten Fassadendesign für die Zülpi290 in der Nachbarschaft zu werben. Dazu verteilt er Broschüren in den umliegenden Lokalen. So wie’s jetzt aussieht kann’s nach ihm nicht bleiben.

Klar, wenn ihm sonst nix einfällt, dann kann er zumindest ne Stunde Photoshopservice beim Künstler bezahlen und Zeit in das Drucken von Broschüren stecken. Gegen festgefahrene Verhadlungen hilft aber auch kein Photoshop.
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Hausverwalter setzt Ultimatum bis 11.02 und kündigt Strafantrag an

better-to-squat2Karnevals-Sonntag setzte Hausverwalter Joisten den Nutzer*innen der Zülpicher Str. 290 und der Josef-Stelzmann Str. 2a, per E-Mail, ein Ultimatum zur fristlosen Räumung. Sollten bis zum 11.02.2016 die Gebäude, inklusive aller mitgebrachten Gegenstände, nicht geräumt sein, droht er an, „strafrechtliche Schritte gegen die Besetzer einzuleiten“.

Die Eskalation von Hausverwalter Joisten fällt in einer Zeit, in der alternative Freiräume und Wohnprojekte in ganz Deutschland von verstärkter Repression betroffen sind.

Wir fragen uns, welcher Karnevalsscherz ist mit der Hausverwaltung duchgegangen?

An der Nutzungssituation hat sich seit den letzten Gesprächen im Dezember nichts geändert. Die Hausverwaltung kann weiterhin keinen stichhaltigen und realistischen Nutzungspläne vorzeigen. Unterdessen hat das Wohnungsamt offenkundig weiterhin Interesse beide Gebäude zu mieten und zu sanieren.

Während Hausverwalter Joisten gegen den jahrelangen Leerstand und den Verfall des Hauses nichts unternahm, will er nun die soziale Nutzung der Gebäude als Wohnraum durch Menschen in Wohnungsnot mit polizeilichen Zwangsmaßnahmen zerstören. Im Haus leben dutzende Menschen. Eine Strafanzeige führt unweigerlich zu einer Kriminalisierung und erneuter Obdachlosigkeit dieser Menschen. Die Ankündigung des Hausverwalters Joisten lässt über dies Zweifel aufkommen, wie ernst seine Verhandlungsbereitschaft mit dem Wohnungsamt der Stadt wirklich ist.

Im Übrigen, ist die Wahl der Fristsetzung in Mitten der Karnevals-Feierlichkeiten absurd.

Wir erneuern daher unseren Vorschlag, die bewährte Verhandlungsrunde des letzten Jahres mit uns, dem Wohnungsamt und der Hausverwaltung fortzusetzen. Die Hausverwaltung Joisten brach die Gespräche damals einseitig ab und zeigte sich bisher nicht daran interessiert, an einer gute Lösung für alle Beteiligten arbeiten zu wollen. Wir hoffen, dass auch Hausverwalter Joisten mittlerweile gemerkt hat, das wir Drohungen und Einschüchterungen gerne ignorieren, und stattdessen lieber konstruktive Gespräche miteinander suchen.

Zur Feier der zweimonatigen Hausbesetzung lädt die „Zülpi 290“ zu einem Nachbarschaftsfest ein. Am Samstag dem 13.02.2016 um 15:00 geht es los. Neben Kaffee und Kuchen, soll über mögliche Unterstützungsmöglichkeiten im Fall einer Zwangsräumung diskutiert werden.

Interview mit der Züpli in der Terz

Im Dezember 2015 wurde in Köln das Haus an der Zülpicher Staße 290 besetzt. I furiosi sprach mit Besetzer*innen über die Gründe und Perspektiven der Aktion.

TERZ: Im Oktober wurde das Haus am Kartäuserwall geräumt. Jetzt ist das Haus an der Zülpicher Straße seit Dezember erfolgreich besetzt. Wer beteiligt sich daran?

Besetzer*innen: Um die Vernichtung von günstigem Wohnraum zu verhindern, wurde die Karti 14 besetzt. Das Haus wurde jedoch nach einem Monat geräumt und abgerissen, obwohl parallel Verhandlungen mit dem Eigentümer stattfanden. Am nächsten Tag wurde aus demselben Grund spontan die Rolshover Straße 98 besetzt und am selben Tag geräumt. Dadurch kamen wir zu dem Schluss, dass es nicht reicht, Wohnraum nur zu verteidigen, sondern es auch notwendig ist, Wohnraum zu erkämpfen. Mit jeder Besetzung kamen neue Leute hinzu, welche von Wohnungsnot betroffen sind oder das Projekt unterstützen. Mit dabei sind bspw. erfahrene Hausbesetzer*innen, Punks, Wohnungslose, sowie Aktivist*innen aus dem Hambacher Forst.

TERZ: Wie seid ihr auf das Haus gekommen, wie lang gab es dort schon einen Leerstand?

Besetzer*innen: Das Haus steht seit vielen Jahren leer. Im Juni 2015 wurde es von Anwohner*innen für einen Tag besetzt, welche Transparente aus den Fenstern hingen, um auf den Leerstand aufmerksam zu machen. Während der Besetzung des Kartäuserwalls haben uns viele Bürger*innen besucht, welche uns von Leerstand in Köln und der damaligen Aktion berichtet haben. So entstand die Idee, dieses Haus zu öffnen und damit für alle, die Wohnraum brauchen, zugänglich zu machen.

TERZ: Wie sehen die Pläne für die Zukunft aus, und welche Zielsetzungen gibt es? Soll dort auch Wohnraum geschaffen werden, und wie sehen Eure Pläne für ein Zentrum aus?

Besetzer*innen: Wir wollen, dass die Zülpicher Straße 290, sowie das ebenfalls besetzte Nebengebäude in der Josef-Stelztmann Str. 2a als Wohnraum genutzt wird. Wir wollen außerdem die Ladenlokale im Erdgeschoss als unkommerzielle Treffpunkte nutzbar machen. Dazu haben wir einen Aufenthalts- und Veranstaltungsraum, einen Umsonstladen und eine Ausstellung über den Hambacher Forst eingerichtet. Es sollen außerdem regelmäßig VoKü‘s und Kneipen-Tage angeboten werden. Parallel dazu sind wir gerade dabei, weitere Räume bewohnbar zu machen. Wir wünschen uns, das Haus gemeinsam mit Geflüchteten zu bewohnen. Inwiefern das praktisch realisierbar ist, versuchen wir gerade zusammen mit der Stadt herauszufinden.

TERZ: Gibt es Unterstützung seitens der Nachbarschaft und eine Gesprächsbereitschaft der Stadt?

Besetzer*innen: Der lange Leerstand war der Nachbarschaft lange ein Dorn im Auge, so dass viele die Besetzung gutheißen. Die Resonanz aus der Nachbarschaft ist daher sehr positiv. Wir bekommen seit dem ersten Tag viele Sach- und Geldspenden, und täglich kommen interessierte Anwohner*innen an unseren Infostand. Der Verwalter hat die Gespräche über eine Zwischennutzung abgebrochen, obwohl wir ihm (wie gewünscht) ein fertig ausformuliertes Vertragsangebot über einen Haftungsausschluss vorgelegt hatten. Nach unseren Kenntnissen liegt jedoch kein Strafantrag gegen uns vor, und wir sind weiter geduldet. Durch die Besetzung und den öffentlichen Druck wurden die Verhandlungen zwischen Verwalter und Stadt wieder aufgenommen. Die Stadt hat Interesse gezeigt, um in den 26 Wohneinheiten Mietwohnungen für Geflüchtete einzurichten. Dafür muss aber noch einiges getan werden, die Vertragsverhandlungen dauern Monate und die Kosten werden auf einen 7-stelligen Betrag geschätzt. Wir lehnen das Vorhaben der Stadt nicht grundsätzlich ab, sorgen aber bereits jetzt für selbstorganisierten Wohnraum und werden die Instandbesetzung fortsetzen, bis substanzielle Verbesserungen der Wohnsituation erreicht wurden.

TERZ: Können wir Düssel­dorfer*innen uns unterstützend/solidarisch einbringen?

Besetzer*innen: Die Frage nach Wohnraum kann nicht in einer Stadt isoliert gelöst werden. Verdrängung zugunsten von Spekulation gibt es in fast allen Großstädten. Ebenso wird verfügbarer Platz leerstehen gelassen, eine Folge der Überbewertung von Privateigentum, die Menschen eher auf der Straße verhungern oder erfrieren lässt, als ungenutzte Infrastruktur sinnvoll zu teilen. Die Konkurrenz um menschenwürdiges Wohnen spielt einkommensschwächere Menschen gegeneinander aus. Das wollen wir ändern, nicht nur hier in Köln, sondern wir sehen uns auch verbunden mit dem Häuserkampf in Düsseldorf. Hier in der Zülpi 290 finden schon regelmäßige Veranstaltungen wie z.B. eine Filmreihe über weltweite Wohnungskämpfe statt. Wir sind daher an einem Austausch für zukünftige Veranstaltungen sehr interessiert. Z.B. wollen wir hier Anfang März ein Filmfestival veranstalten, wofür wir uns über Anregungen von außen freuen. Besuche und Soli-Aktionen freuen uns natürlich auch und sind herzlich willkommen.

Aus der Februarausgabe der Zeitung Terz
http://www.terz.org/texte/texte_1602/koeln.html

Mach mit! AG: Straßentheater/Flashmob 01.02.2016 – 18:00

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Wir würden gerne mehr kritische Öffentlichkeit zur Wohnungsnot in Köln schaffen. Als Mittel hierfür haben wir an Straßentheater gedacht und suchen deswegen nach Menschen, die für diese Sache etwas ihrer Zeit, Spielfreude und/oder Erfahrung einbringen wollen.

Wenn du also am Montag, den 01.02 um 18:00 Zeit hast, bist du herzlich zur Vorbereitung des Straßentheaters in die besetzte Zülpicher Str. 290 eingeladen!

Bei dem Vorbereitungstreffen sollen folgende Fragen geklärt werden:

⁠- Welche Szene/⁠n, wird von wem, wann und wo gespielt?